Geschichte

Im Oktober 1971 trafen sich einige Schießsportinteressierte im Bürgerhaus Weiskirchen und berieten unter sachkundiger Leitung von Siggi Rößner und Lothar Rupp (Schützenverein Diana Jügesheim), um auch in Weiskirchen einen Schützenverein zu gründen.

Der Name wurde noch am gleichen Abend gefunden: „Schützenclub Auerhahn“. Bereits einen Monat später kam man erneut zusammen um die Gründung zu vollziehen. In der Gründungsliste vom November 1971 sind folgende Namen aufgeführt:

Eleonore und Erwin Müller, Franz Paul, Karl-Heinz Bott, Willi Kieser, Peter Petz, Kurt Hollesch, Hans Gutermann, Theo Kessler, Stefan Jahn, Werner Paul, Günther Wolf, Leonard Kraus, Jack Sahm, Karl Sommer, Gerhard Disser und Erwin Braun. Auf dieser ordentlichen Gründungsversammlung wurden Franz Paul und Eise Müller zum ersten Auerhahn-Vorstand gewählt.

Nach kurzer Zeit und steigenden Mitgliederzahlen, wechselte der Schützenclub in den Saal des Darmstädter Hofs und errichtete hier einen 10-bahnigen 10m-Stand. Unter dem damaligen Schieß- und Jugendleiter Karl-Heinz Bott war es nun möglich, den Sport nach den Regeln des Deutschen Schützenbundes zu betreiben.

Bereits 1973 nahmen die Auerhahn-Schützen an den Rundenwettkämpfen des Kreises teil.

Ein guter Verein wächst und gedeiht, deshalb strebte man den Bau eines Schützenhauses an. Im Februar 1975 konnte von der Gemeinde Weiskirchen ein Gelände östlich der Autobahn in Erbpacht erworben werden. Eine gebrauchte Baubaracke wurde gekauft und zum 10-bahnigen Schießstand und Clubraum ausgebaut.

Neben dem Sportschießen mit Luftdruckwaffen und Wurftauben-Schießen kam 1977 Schießen mit Handfeuerwaffen hinzu. Hierfür wurden beim Schützenverein Diana in Jügesheim 25-m Stände angemietet.

Das stetige Wachsen des Schützenclubs verlangte nach Ausbau und Vergrößerung. Wegen des geplanten Autobahnausbaues wurden die Bauanträge der ‚Auerhähne‘ leider abgelehnt.

Unter der Vereinsführung von Otto Arndt bot sich im Sommer 1980 eine Lösung an: Die notwendige Renovierung der Kegelbahnen bei der Turngemeinde Weiskirchen erwiesen sich als unrentabel. So fanden Verhandlungen zwischen den beiden Vereinen statt, die zu folgendem Ergebnis kamen:

Der Schützenclub Auerhahn 1971 e.V. integrierte sich in die Turngemeinde 1886 e.V. Weiskirchen als TG Schützenabteilung „Auerhahn 1971“.

Jetzt begannen die Abbruch- und Umbauarbeiten in der ehemaligen Kegelbahn der TG. Mehr als 2.000 eigengeleistete Arbeitsstunden der Schützenschwestern und -brüder waren nötig, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Am 13. Juni 1981 wurde in einer feierlichen Zeremonie der neue achtbahnige 10-und 25-m Stand eingeweiht. Die Mühen hatten sich gelohnt.

Seit den Anfängen der ‚Auerhähne‘ wurde großen Wert auf die Nachwuchsarbeit gelegt. Die Jugendtrainer der vergangenen Jahre leisteten hervorragende Arbeit und verhalfen so der Abteilung zu großen Erfolgen. Die Auerhahn-Schützen kamen immer wieder zu Meisterehren, sei es im Einzel oder in der Mannschaft.

Weitere herausragende Leistungen waren die Qualifikation bei den Hessenmeisterschaften zur Bundesmeisterschaft von Roland Herzing, die Gau- und Deutsche Meisterschaft von Thomas Helm mit der Sportpistole 1986, die Hessenmeisterschaft von Thomas Helm 1987, der Gaumeistertitel von Michael Helm 1989 und Martin Kania 1995. Unzählige Kreismeistertitel runden diese Erfolge ab und machten die TG Auerhahn-Schützen weit über die Grenzen Rodgaus hinaus bekannt. Ein Beweis dafür, daß die 1980 getroffene Entscheidung, sich als Abteilung in die TG zu integrieren, sportlich und gesellschaftlich der richtige Weg war.

Aber auch gesellschaftlich bewegen die Auerhahn-Schützen in unserer Region einiges. Da ist zunächst das traditionelle Ortsverein-Schießen, bei dem sich auch die Laien aus anderen Sport- und Kulturkreisen versuchen können. Diese Veranstaltung erfreut sich Jahr für Jahr wachsender Beliebtheit. Das Königsschießen, bei dem jährlich der Schützenhofstaat gekürt wird, findet seinen Abschluß beim traditionellen Königsball mit Krönungsfeierlichkeiten, viel Tanz und Musik. Und nicht zu vergessen, das beliebte Ostereierschießen in der Karwoche.

Unter der Abteilungsleitung von Otto Arndt, war die Schützenabteilung zu einer wertvollen Säule der Turngemeinde herangewachsen. Nach 13-jähriger Amtszeit übergab er den Vorsitz 1990 an Alexander Abel. Seit 1993 werden die Auerhahn-Schützen von Albert Ricker angeführt.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Schützenabteilung war die Fahnenweihe der Auerhahn-Standarte im Juni 1995. Durch Spenden von Mitgliedern und Sponsoren wurde dieses Vorhaben Wirklichkeit. Traditionell und festlich wurde dieser besondere Ehrentag begangen.

Ein Blick in die Zukunft:

Die Vorbereitungsarbeiten für die 8-bahnige Erweiterung des Schießstandes auf 50 Meter haben bereits begonnen. Schon jetzt fiebern die Schützen dem Tag der Einweihung entgegen. Bis dahin wird aber sicher noch viel Arbeitsschweiß vergossen werden müssen.

Zum Abschluß ein paar Worte des Nachdenkens:

Zur feierlichen Fahnenweihe überbrachte der damalige Kreisschützenmeister Karlo Becker folgenden Fahnenspruch:

„Tragt sie, die neue Fahne – voran im Wandel der Zeit,

erhaltet der Heimat die Freiheit – dem Verein die Treue in Brüderlichkeit.

Dann ist sie, die Fahne die Hehre, auch das Symbol Eurer Ehre“